Artenhilfsprojekt

 

Steinkauz

 

 

Projektbeschreibung:

 

1)      Zielsetzung des Artenhilfsprojektes Steinkauz

 

2)      Lebensraum und Ursachen des Rückganges

 

3)      Wie wollen wir den Steinkauz unterstützen ?

 

         - Habitatauswahl

         - Nisthilfen

         - Wer kann sich aktiv beteiligen ?

 

1)        Zielsetzung des Artenhilfsprojektes Steinkauz

 

Unser wohl anspruchsvollstes und unsicherstes Projekt.

In vergangenen Jahrzehnten war der Steinkauz keineswegs eine seltene Erscheinung im Oldenburger Land. Beckmann spricht in den 60er-Jahren sogar von dem gemeinen allgegenwärtigen kleinen Kauz, die Oldenburger Graben Niederung sowie die Insel Fehmarn waren einst Hochburgen des kleinen Wichtes.

Wo ist er also geblieben, war Anfang des letzten Jahres nun unsere Frage – kann es wirklich sein, dass nicht noch irgendwo eine Restpopulation in unserem Gebiet zu finden ist?

Wir begangen also unser Projekt erst einmal mit der Suche nach noch vorhandenen Revieren – leider mussten wir feststellen, dass trotz des Einsatzes von Klangattrappen kein besetztes Revier gefunden werden konnte. Was also tun? Sicherlich war uns klar, dass wir im letzten Jahr nicht annähernd alle Gebiete ausreichend kontrollieren konnten, so dass wir uns entschieden haben, das Steinkauzprojekt weiterhin am Laufen zu halten.

 

Auch im laufenden Jahr wird bei abendlichen Exkursionen besonderer Augenmerk auf den Steinkauz gelegt.

Des weiteren sollen noch mehrere Brutmöglichkeiten durch künstliche Steinkauzröhren in annähernd geeigneten Biotopen geschaffen werden.

Alles in allem wird sich dieses Projekt über mehrere Jahre hinziehen, wobei ein Erfolg sich nicht unbedingt einstellen muss.

 

2)        Lebensraum und Ursachen des Rückganges

 

Der Steinkauz bewohnt offene Landschaften, geprägt durch einzeln stehende Bäume und niederflorigen Unterwuchs. Ein Haupthabitat der vergangenen Jahrzehnte waren die landesweit überall häufigen Streuobstwiesen.

Als hauptsächlich am Boden jagender Beutegreifer benötigt er über das gesamte Jahr kurzflorige Flächen mit einem breiten Angebot an Kleinsäugern sowie Großinsekten, auch ein entsprechendes Angebot an Bruthöhlen in Bäumen oder Gehöften muss gegeben sein.

 

 

Praktisch haben wir somit schon alle Punkte genannt, welche zum dramatischen Verschwinden des Steinkauzes in unserer Landschaft geführt haben.

 

-          Durch die Abkehr von der Weidewirtschaft hin zur Stallhaltung werden die Flächen meist nur 2 -3 mal im Jahr zur Futtergewinnung gemäht. Die Folge ist, das eine Kurzflorigkeit über das gesamte Jahr nicht mehr gegeben ist und so dem Steinkauz das natürliche Jagdgebiet verloren geht.

-          Alte vorhandene Streuobstwiesen werden nicht mehr nach altem Muster bewirtschaftet.

-          Alte, verhöhlte Bäume fallen meist aus ästhetischen Gründen der Säge zum Opfer.

-          Durch den Einsatz von Pestiziden finden wir im landwirtschaftlich genutzten Raum praktisch keine Großinsekten mehr.

-          Aufgrund der fortschreitenden Modernisierung der Erntemaschinen fallen so gut wie keine Erntereste mehr ab, die als Nahrungsgrundlage für Kleinsäuger dienten.

 

 

3)        Wie wollen wir den Steinkauz unterstützen

 

Habitatauswahl und Niströhren

 

Bedauerlicherweise stellt sich auch hier eine gewisse Problematik in der Oldenburger Graben Niederung ein. Einerseits haben wir Habitate, die optimal für den Steinkauz geeignet wären. Leider fehlen dort die nötigen Brutmöglichkeiten und es ergeben sich kaum Varianten, dieses durch künstliche Röhren auszugleichen.

 

Andererseits haben wir durch einen üppigen Kopfweidenbestand genügend Bruträume bzw. Möglichkeiten zur Ausbringung von Nisthilfen, leider fehlt hier jedoch das nötige Habitat zur Beutejagd.

 

 

Ziel muss es also sein, diese beiden Komponenten sinnvoll zu verbinden.

 

Jedem wird schnell klar werden, dass eine Rückkehr zur ursprünglichen, nachhaltigen Landwirtschaft kaum durchzusetzen ist, daher wollen wir uns in diesem Projekt auf das maximal Machbare beschränken – und selbst dieses Unterfangen wird sich schon als überaus schwierig und langwierig erweisen. Die Überzeugungsarbeit bei Eigentümern und Pächtern steht hierbei im Vordergrund, um eine gewisse Akzeptanz des Artenschutzes durchzusetzen.

 

Weiterhin wollen wir in größerem Maße künstliche Brutröhren ausbringen, um so der Brutplatznot durch fehlende natürliche Höhlen zu entgegnen. Diese sollen vorzugsweise an geeigneten beweideten Gebieten montiert werden.

 

Hier streben wir an, intensive Gespräche, insbesondere mit den Pferdehalten, zu führen, welche erfahrungsgemäß solchen Vorhaben überaus aufgeschlossen sind.

 

 

Wer kann sich aktiv beteiligen

 

Aktiv beteiligen kann sich natürlich jeder Interessierte.

 

Insbesondere wird eine aktive Mitarbeit durch die Geschäftswelt, die Institutionen, der Schulen und Kindergärten sowie die Bürger der Stadt Oldenburg angestrebt.

 

Betrachtet man all diese Umstände, ist unser Projekt als Anstoß für eine über Jahre angelegte Unterstützung des Steinkauzes anzusehen.